Review< Zurück 24.10.2009
Von Max Werschitz
Gestern feierte der neben Michael Moores 'Capitalism: A Love Story' vermutlich wichtigste Dokumentarfilm des Jahres beim elevate-Festival seine Österreich-Premiere: Das Forum Stadtpark war gesteckt voll mit Neugierigen die sich Franny Armstrongs 'The Age of Stupid' nicht entgehen lassen wollten.
The Age of Stupid ist prinzipiell eine Dokumentation, jedoch gemischt mit aufwändig produzierten und Special-Effects-gespickten Spielfilmszenen die ihm einen fiktiven Rahmen geben. Der britische Schauspieler Pete Postlethwaite (u.a. The Usual Suspects, Brassed Off, Jurassic Park 2) mimt dabei einen "Bibliothekar" im Jahr 2055 der in einer durch den Klimawandel beinahe unbewohnbaren Erde auf die Ereignisse der letzten Jahrzehnte zurückblickt und versucht zu verstehen wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte - und vor allem "warum wir uns nicht gerettet haben".
Neben zahlreichen Ausschnitten aus TV-(Horror)Nachrichtenmeldungen der letzten Jahre zeigt der Film die verheerenden Auswirkungen des bereits stattfindenden Klimawandels beispielhaft anhand der konkreten Leben mehrerer Personen: Fernand Pareau, ein 82jähriger französischer Bergführer, Jeh Wadia, der Gründer einer Billigfluglinie in Indien, Alvin DuVernay, ein ehemaliger Shell-Mitarbeiter der durch Hurrikan Katrina all sein Hab und Gut verloren hat, Layefa Malemi, eine durch Shells Aktivitäten geschädigte Nigerianerin, Jamila und Adnan Bayyoud, zwei irakische Flüchtlingskinder, und Piers Guy, ein "windfarm developer" in Großbritannien. Abgerundet wird das Ganze durch einige gezielt eingesetzte, pointiert und rasant Informationen zusammenfassende Animationen.
Dass der Film und vor allem das zugrunde liegende Thema für die junge britische Regisseurin Franny Armstrong eine Herzensangelegenheit war und ist zeigt unter anderem die umfangreiche Webseite (www.ageofstupid.net) die zum klimaschützenden Mitmachen aufruft, und die Tatsache, dass die gesamte Produktion durch so genanntes "crowd funding" finanziert wurde und somit astrein "independent" ist.
Fazit: unbedingt anschauen, weitererzählen, und mitmachen!
Meine Wertung: |
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Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!